Mittwoch, 7. Dezember 2016

Husten und prusten und das Haus zusammenpusten

Kleiner Exkurs:


Ein großer Tag stand heute an, für uns gefühlt ein kleiner TÜV für unser Haus: der Blower-Door-Test!

Was ist das für ein Test? Wikipedia gibt dazu an: "Mit dem Differenzdruck-Messverfahren (auch: Blower-Door-Test) wird die Luftdichtheit eines Gebäudes gemessen. Das Verfahren dient dazu, Leckagen in der Gebäudehülle aufzuspüren und die tatsächliche Luftwechselrate zu bestimmen."

Der Blower-Door-Test gliedert sich in drei Phasen:
  1. In der ersten Phase wird ein konstanter Unterdruck erzeugt und aufrechterhalten. Während dieser Phase wird die Gebäudehüllfläche nach Leckagen (undichte Stellen) abgesucht, an denen Luft unerwünscht hereinströmt. Bei der späteren Nutzung des Gebäudes sind diese Leckagen die Stellen, an denen beheizte Innenluft nach außen entweicht.
  2. In der zweiten Phase wird ein Unterdruck aufgebaut, wobei man mit kleinen Drücken (10 bis 30 Pa) beginnt und schrittweise (z. B. in 5 bis 10 Pa-Schritten) bis auf den Enddruck (60 bis 100 Pa) erhöht. Bei jedem Schritt wird der jeweilige Luftvolumenstrom in Abhängigkeit von dem Gebäudedruck gemessen und protokolliert.
  3. In der dritten Phase wird ein Überdruck erzeugt und die Messung wird analog zur Unterdruckmessung wiederholt.
Bei unserem Haus war ein Wert von 1,5 h−1 gefordert. 1,5 bedeutet, dass innerhalb von einer Stunde das gesamte Luftvolumen im Haus 1,5x bei einem Druck von 50 Pa (umgerechnet entspricht das etwa Windstärke 5) ausgewechselt wird.

Ergebnis: der mittlere Volumenstrom beträgt 0,99 h−1.

Zum Vergleich: Typische Luftwechselraten als Ergebnis der Gebäude-Dichtheitsmessung sind: bei undichten Altbauten 4 bis 12 h−1; bei Neubauten ohne besondere Sorgfalt 3 bis 7 h−1; bei Niedrigenergiehäusern 1 bis 2 h−1 und bei Passivhäusern 0,1 bis 0,6 h−1.

Aber genug getextet, so sah das dann aus:

Nach dem Einbau in der
Tür beim HWR 

Unterdruck-Test: Stoff wölbt
sich nach innen

Überdruck-Test: Stoff wölbt
sich nach außen






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